Diese Raumbuch wurde 2012/2013 von Herrn Martin Aigner, Liezen erstellt und

freundlicher Weise der Burgverwaltung zur Verfügung gestellt.

Hier stellen wir aus dem gesamten Raumbuch die Zisterne dar, da diese  Raumstruktur aus der ersten Bauphase um 1130 stammt und nicht für Besucher zugänglich ist. Wahrscheinlich wurde der romanische Raum in Folge als Zisterne umgebaut?

Zisterne 1.0G

Liegt etwa auf dem Niveau der Kapelle

Rechteckiger Raum mit einer etwa 185x100 großen „Nische" an der Südseite

Fußboden:

Keiner, Abgebrochene Holzbalkendecke siehe Decke EG.

Grundriss: Rechteckig

An der Südost-Ecke ein etwa 150x150 cm großer Rücksprung, der wahrscheinlich als geländebedingter Versprung der Ringmauer zu interpretieren ist. Ohne diesen würden die Kapellen-Südseite und die südliche Ringmauer nur Ecke-an-Ecke aneinander stehen.

Der Rücksprung formt eine etwa 185x100 cm große Nische

Decke:

Ansatz eines abgebrochenen Tonnengewölbes an der West- und Ostseite,

Das Gewölbe überspannte bei konstantem Querschnitt sowohl den Hauptraum als auch die „Nische".

im Bereich der „Nische" ist das Gewölbeauflager nur auf der Westseite zu sehen, an der Ostseite nicht nötig, da das Gewölbe wegen der reduzierten Raumbreite im Bereich des Scheitels im rechten Winkel an die Wand stieß.

An den beiden Längsseiten etwa 50 cm hohe Störung ides Quadermauerwerks m Bereich des ehern. Gewölbes. Darüber mit glatter Fuge weitere Quaderlagen.

Keine Gewölbespuren an der Süd- und Nordseite ( kein Schildbogen etc.)

Das Tonnengewölbe wurde für die Zisterne beim Umbau ab 1883 abgebrochen:

die Abspitzungen an den Schildwandseiten sind über die gesamte Fläche, also auch hinter dem Gewölbe. Folglich muss dieses vor den Abspitzungen bzw. für die Errichtung der Zisterne abgebrochen worden sein.

Wände :

Quadermauerwerk, Nachträglich mit Spitzhacke abgespitzt zur Aufnahme einer Putzschicht

Mit dicker Putz/Lehmschicht mit mehreren Lagen aus Tonscherben überzogen. Tonscherben lt. T. Kühtreiber (?) um 1200.

Putzschichte großflächig abgefallen -7 wasserdichte Wandisolierung für eine Zisterne  - Darüber eine dünne Schichte glatter Feinputz ( nur noch bruchstückhaft erhalten).

An der Kante der Nische und gegenüber an der Westwand ein etwa 1Ox10 cm ausgestemmter Schlitz.

Steht leicht schräg zur Aufnahme einer Bohlenwand, wozu diese dient ist unklar.

Öffnungen :

Lichtschlitz an der Südseite

Hochrechteckiger Lichtschlitz,

Nach innen getrichterte Laibung mit waagrechtem Steinsturz

Lag deutlich unter dem Wasserspiegel des Zisterne

Türen und Zugänge :

Heute keine, außer durch Falltüre von oben.

Vor Abbruch des Gewölbes ebenfalls keine Zugänge von der Seite möglich.

Conclusio :

der Raum lag über dem „Verlies" hatte ein Tonnengewölbe, außer einem Lichtschlitz an der Südseite keine Fensteröffnungen und keinen erkennbaren Zugang , außer eventuell durch das Tonnengewölbe von oben, vom dem Zugang zur Kapellenempore aus.

Das Tonnengewölbe wurde für die Zisterne abgebrochen. Die Zisterne wurde erst 1885ff abgebrochen und „ausgeräumt"

Zisterne EG

    • Lage
      • etwa 2 Meter unter dem EG-Niveau Kapelle
      • etwa auf dem Niveau von Raum 03/Küche
    • Wände:
      • An allen vier Seiten im Fundamentbereich anstehender Fels, abgearbeitet.
      • Darüber großformatige, fast fugenlos verlegte Sandsteinquader, mit einem etwa 10 cm breiten Sockel an der Nordseite (Rauminnenseite).
      • Quader abgespitzt zur Aufnahme einer Putzschicht.
        • Etwa 10 cm dicke Putzschicht mit mehreren Lagen aus Tonscherben
        • Darüber eine dünne Feinputzschichte
        • Die Innenecken sind stark abgerundet.
      • An der Kante der Nische und gegenüber an der Westwand ein etwa 1Ox10 cm ausgestemmter Schlitz zur Aufnahme einer Bohlenwand ?
  • Grundriss:
    • Rechteckig
    • An der Südost-Ecke ein etwa 150x150 cm großer Rücksprung, der wahrscheinlich als geländebedingter Versprung der Ringmauer zu interpretieren ist. Ohne diesen würden die Kapellen-Südseite und die südliche Ringmauer nur Ecke-an-Ecke aneinander stehen.
  • Fußboden:
    • Keiner, anstehender Fels und Schutt
  • Decke:
    • An der Ost und Westwand Balkenlöcher einer ehemaligen Holzbalkendecke
      • Die Balkenlöcher wurden durch die Putzschichten der Zisterne zugesetzt, und später wieder teilweise freigelegt.
      • die Balkenlöcher sind mit ca. 60 cm sehr tief daher eindeutig primär im Quadermauerwerk
  • Türen/ Zugänge:
    • Keine, auch keine möglich.
    • Projektierte Verbindungstüre zur „Rüstkammer ".
      • Der Plan llg_1870 zeigt eine projektierte, aber nicht ausgeführte Türe von der Werkstatt in die Zisterne. Diese wäre im Bereich der „Nische" gelegen und wäre mit einem Riegelkasten von der Rüstkammer aus verschließbar gewesen. In der Nische sind heute Spuren des Versuchs den Felsboden abzustemmen zu sehen. Mit dem heutigen, rezenten Tonnengewölbe der Rüstkammer wäre dieser Zugang unmöglich gewesen.

 

  • Lichtschlitz in der Südseite:
    • Liegt deutlich unterhalb des Wasserspiegels der Zisterne
      • Fotos von 1895 zeigen an dieser Stelle nur ein kleines, quadratisches Loch. Vielleicht eine Überlauföffnung für die Zisterne  oder zur Zeit der Zisterne wasserdicht abgedichtet?
      • Heutiger Lichtschlitz fast zur Gänze rezent aus 1883 ff.

 Conclusio: das EG der Zisterne war ursprünglich ein Raum ohne Zugang und maximal mit einer kleinen Belüftungsöffnung, der mit einer Holzbalkendecke abgeschlossen war.

Wahrscheinliche Verwendung „Verlies" oder Vorratsraum.

Bei der Errichtung der Zisterne wurde die Balkendecke abgebrochen, die Wände mit einem zweischichtigen, wasserdichten Putz überzogen, der Raum mit einer Filtersand aufgefüllt.

 

  • Historie :
    • Plan llg 1870 zeigt
      • Eine kreisrunde Zisterne im nördlichen ( tiefsten ) Teil des Raumes
        • Der Bereich zwischen Kreis und rechteckig abgearbeitetem Fels schraffiert dargestellt
  • Hinweis auf eine Filterzisterne
      • An der Ostseite eine projektierte ? Türe zur benachbarten Zisterne Raum_01
        • Mit Riegelkasten von Raum_02/Rüstkammer aus versperrbar?